Oxford, London

Die Stadt wurde 912 erstmals urkundlich erwähnt

Oxford ist etwa 100 Kilometer von London entfernt

Oxford ist die Hauptstadt des Bezirkes Oxfordshire und liegt knapp 100 Kilometer nordwestlich von London. In Oxford kann man fast an jeder Ecke Geschichte erleben – deswegen bieten sich ausgedehnte Spaziergänge durch die berühmte Universitätsstadt an.

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Im Jahr 912 wurde Oxford erstmals urkundlich erwähnt, berühmt wurde die Stadt vor allem durch ihre Universität - Auch wenn der genaue Gründungszeitpunkt umstritten ist, soll diese Lehranstalt die älteste englischsprachige Universität weltweit sein.

Nachdem König Henry II. seinen Untertanen verboten hatte, in Paris zu studieren, wuchs die Zahl der Studenten und der Lehrenden stetig, so dass im 13. Jahrhundert die ersten Colleges gegründet wurden - mittlerweile gibt es über 40 davon. Berühmte Köpfe wie Bill Clinton und Oscar Wilde waren einst Studenten in Oxford. Auch für Literatur ist Oxford bekannt – John Ronald Reuel Tolkien hat hier studiert und gelehrt, ebenso Javier Marías, dessen Roman "Alle Seelen" in Oxford spielt.

Einmalig: Der Rundbau Radcliffe Camera

Alte Gebäude prägen das Stadtbild

Die Bodleian Library von Oxford

Während des Englischen Bürgerkrieges fanden in Oxford die Verhandlungen gegen Charles I. statt, welche mit dem Todesurteil für den König endeten.

Seit dem Jahr 1790 verbindet der Oxford Canal die Stadt mit dem Industriegebiet rund um Birmingham – diese Strecke war für einige Zeit die wichtigste Verkehrsstrecke in England.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erlebte Oxford durch die zahlreichen Druckereien und Verlagshäuser, die sich hier niederließen, einen mächtigen wirtschaftlichen Aufschwung.

Auch die Einwohnerzahl stieg erheblich an – etwa zur selben Zeit ließ sich die Morris Motor Company in einem Vorort von Oxford nieder: Hier werden bis heute die berühmten Mini’s produziert. Die Automobilindustrie zog viele Gastarbeiter aus allen Herren Länder an – dies verleiht der ehrwürdigen Universitätsstadt einen kosmopolitischen Charakter. Speziell in den Stadtteilen Headington und Cowley gibt es unzählige Kneipen, Clubs, Cafés und Restaurants.

Für Touristen gibt es in Oxford einiges zu sehen: schöne Parks, alte Kirchen, den Rundbau Radcliffe Camera und das klassizistische Veranstaltungshaus Sheldonian Theatre.

Oxford ist natürlich für seine Universität berühmt

Typische rote Telefonzelle in Oxford

Die University Church of St. Mary the Virgin

Die Geschichte der University Church of St. Mary the Virgin beginnt offiziell im Jahr 1315 - Vermutlich gab es aber bereits vorher ein Gotteshaus an dieser Stelle. Schon von weitem sticht der auffällig spitze und reich verzierte Kirchturm, der aus dieser Zeit stammt, ins Auge.

St. Mary the Virgin ist eng mit der Universität verbunden, denn die Räume des Sakralbaus wurden anfänglich als Sitzungssaal und Bibliothek genutzt.

Die alten Gemäuer erzählen aber auch einige der düsteren Kapitel englischer Geschichte: Unter Queen Mary, die auch den Beinamen "Bloody Mary" trug, fanden hier die Prozesse gegen die protestantischen Bischöfe Nicholas Ridley und Thomas Cranmer statt, in denen ihre Todesurteile gefällt wurden.

Vom Turm der gotischen Kirche aus hat man einen wunderbaren Blick über die Stadt, besonders spektakulär ist die Aussicht auf den Radcliffe Square und die Radcliffe Camera, jenes kreisrunde Gebäude, welches im Jahr 1749 von James Gibbs vollendet wurde.

Die Universitätsbibliothek Bodleian Library

Die Universitätsbibliothek Bodleian Library ist zwar auf mehrere Gebäude in der ganzen Stadt verteilt, das Herzstück ist aber die Duke Humfrey’s Library aus dem 15. Jahrhundert am Radcliffe Square.

Die im 17. Jahrhundert gegründete Bodleian Library ist die zweitgrößte Bibliothek des Landes und eine der Pflichtbibliotheken: Das bedeutet, dass ein Exemplar von allen in England produzierten Drucksachen in der Bodleian Library vertreten sein muss. Auch besondere Schriftstücke wie Manuskripte und Korrespondenzen des Schriftstellers John Ronald Reuel Tolkien sind in der Bibliothek zu finden.

Die Bücher der Bodleian Library dürfen nicht ausgeliehen werden, sondern stehen nur für die Benutzung im Lesesaal, der 2.500 Personen Platz bietet, zur Verfügung - Angeblich soll sogar gekrönten Häuptern die Ausleihe verweigert worden sein.

Eine Besichtigung der Bibliothek, deren Innenräume schon in den bekannten Harry-Potter-Filmen als Schauplatz dienten, ist nur im Rahmen geführter Touren möglich.

Die Sammlung der Oxforder Christchurch Picture Gallery ist Teil des renommierten Christchurch College. Sie beinhaltet eine Vielzahl bedeutender Kunstwerke, darunter kostbare Gemälde der italienischen Meister Michelangelo und Raphael. Da die Christchurch Picture Gallery einen sehr großen Bestand hat, der auch Werke von Peter Paul Rubens, Anthonis van Dyck und Frans Hals beinhaltet, werden die Bilder in Form von Wechselexpositionen präsentiert - die Fülle der Kunstwerke übersteigt die Kapazität der Ausstellungsräume um ein Vielfaches.

Das Ashmolean Museum ist das älteste öffentliche Museum von Oxford und wurde im Jahr 1845 als University Gallery erbaut. Das klassizistische Ausstellungshaus beheimatet eine beeindruckende Sammlung an Kunstobjekten und archäologischen Funden aus mehreren Jahrtausenden – hier werden ebenso Exponate aus der griechischen, römischen und ägyptischen Antike gezeigt als auch zeitgenössische Kunst.

Der Botanic Garden Oxford ist der englandweit älteste Garten seiner Art

Der Botanic Garden ist der älteste botanische Garten Englands und liegt nahe des Magdalenen Colleges. Angelegt werden konnte er im Jahr 1621 dank einer großzügigen Spende von Sir Henry Danvers, dem Earl of Danby. Die sehenswerten Tore wurden rund zehn Jahre später hinzugefügt – Der ursprüngliche Grundriss und viele der Statuen und Zierrate stammen noch aus dieser Zeit. Heutzutage wird der Botanic Garden von der Universität gepflegt: Das Hauptaugenmerk liegt darauf, dass der Garten für Pflanzenfreunde ein echtes Highlight ist. Der Besucher kann sich in diesem Garten die verschiedensten Gewächse ansehen: von Gräsern, Farnen, Wolfsmilchgewächsen bis hin zu fleischfressenden Pflanzen gibt es im Botanic Garden alles.

Der Carfax Tower von Oxford

Der Carfax Tower wurde um das Jahr 1032 als Turm der Kirche St. Martins erbaut und ist der einzige noch existierende Teil des Gotteshauses, welches anno 1896 einer Straßenverbreiterung weichen musste. Seit dem Jahr 1999 ist diese Straße jedoch für den Verkehr gesperrt und so kann man heute vom Carfax Tower aus ungestört die einzigartige Architektur von Oxford mit ihren "dreaming spires" betrachten.

Der Name Carfax stammt aus dem französischen und bedeutet so viel wie "Vier Wege", also Kreuzung. Das ist auch nicht verwunderlich, schließlich gilt das Gebäude als das Zentrum von Oxford.