British Library, London

Futuristische Architektur: Die British Library von London

Die British Library befindet sich östlich des Regent’s Park und ist nicht nur die Nationalbibliothek des Vereinigten Königreichs, sondern auch eine der größten Bibliotheken der Welt.

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Vorläufer der heutigen British Library war das im Jahr 1753 gegründete Department of Printed Books, eine Abteilung des British Museums. Den Grundstock lieferte vor allem die Bibliothek von Sir Robert Cotton, sowie die Buchkollektion Georges II. mit rund 17.000 Bänden.

Die im Laufe der Jahre immer größer gewordene Sammlung des British Museums und des Department of Printed Books machte einen Umzug der Bibliothek unumgänglich.

Seit 1997 ist die National Library nun in einem von dem Architekten Colin St. John Wilson konstruierten Gebäude in der Euston Road im Nordwesten von London untergebracht.

Die British Library ist eine der weltgrößten Bibliotheken

Statue von Isaac Newton vor der Bibliothek

Zwischen moderner und historischer Baukunst

Die British Library ist heute, neben der Bibliothéque de France in Paris und der Library of Congress in Washington, eine der drei größten Bibliotheken der Welt. Mehr als 150 Millionen Bücher umfasst die Sammlung der British Library und da die Bibliothek von jedem für die Öffentlichkeit gedruckten Dokument ein Exemplar erhält, wächst der Bestand immer weiter. Neben den neueren Büchern und Zeitungen beheimatet die British Library einige der kostbarsten und ältesten Dokumente der Welt – diese kann man in der John Ritblat Gallery bestaunen.

Zu den wertvollen Schätzen zählen nicht nur die weltberühmten Lindisfarne Gospels, Bibeln aus dem 7. und 8. Jahrhundert, sondern auch zwei Exemplare der Magna Carta aus dem Jahr 1215. Die Magna Carta garantierte einst die Unabhängigkeit des Adels vom König und ist ein bedeutender Meilenstein der britischen Demokratie. Auch deutsches Kulturgut kann man in der British Library bewundern: Die im Jahr 1455 von Johannes Gutenberg in Mainz gedruckte Bibel ist ein beeindruckendes Zeugnis des Buchdrucks.

Besitzt sogar eine Gutenberg-Bibel: Die British Library

Tor zu 150 Millionen Büchern

Wertvollstes Ausstellungsstück ist der Sultan Baybars' Qu'ran

Doch in der British Library werden nicht nur christliche und europäische Manuskripte aufbewahrt: Die Diamond Sutra, ein buddhistisches Dokument, das auf das Jahr 868 zurückgeht und im Nordwesten Chinas gefunden wurde, zählt, genau wie die Ramayana aus der Mitte des 17. Jahrhunderts, zur Sammlung. Die Ramayana ist eine der bedeutendsten Geschichten des Hinduismus in Indien und hat bis heute Einfluss auf das Leben der Menschen. Besonders wertvoll ist auch der Sultan Baybars’ Qu’ran aus den Jahren 1304 bis 1306. Diese Ausgabe des Koran mit goldener Schrift ist eines der faszinierendsten islamischen Dokumente weltweit. Wem der Sinn eher nach angelsächsischen Heldengedichten steht, der kann in der British Library einen Blick auf das einzige, erhalten gebliebene Manuskript des Beowulf werfen.

Ausgestellt werden auch eine Reihe handschriftlicher Aufzeichnungen berühmter Schriftsteller, Politiker und Musiker wie Virginia Woolf, Leonardo da Vinci oder Georg Friedrich Händel, um nur einige zu nennen. Bedeutende Benutzer dieser Bibliothek waren unter anderem Karl Marx, Lenin, Charles Dickens und George Bernard Shaw.

Wer sich für das geschriebene Wort interessiert und einmalige Originalexemplare sehen möchte, sollte sich die British Library nicht entgehen lassen.

Ein weiterer Tipp für Bücherfreunde ist das südöstlich der British Library gelegene Dickens’ House. Hier lebte der berühmte englische Schriftsteller in den Jahren von 1837 bis 1839. Auch wenn die Zeit für ihn und seine Familie hier eher kurz war, markierte sie eine besonders wichtige Phase in Dickens’ Leben: In diesem ehrwürdigen Gebäude schrieb er den Oliver Twist, wurde Vater von zwei Töchtern und trauerte nach dem Tod seiner Schwägerin Mary Hogarth.

1925 eröffnete die Dickens Fellowship in dem ehemaligen Haus des Literaten ein Museum zu seinen Ehren.

Auf den vier Etagen des restaurierten Hauses findet man zahlreiche Gemälde, Möbel und persönliche Gegenstände des viktorianischen Romanciers. Zu bewundern sind im Dickens’ House auch eine Reihe von Erstausgaben und Manuskripten seiner Werke. In der Dickens’ Library kann man sich zudem umfassend über das Leben und das Werk des Schriftstellers informieren.