University of London, London

Blick zu dem säulengeschmückten University College

Die University of London ist die drittälteste Universität des Landes und befindet sich im Stadtteil Bloomsbury neben dem British Museum.

Die Universität in ihrer heutigen Form geht auf das Jahr 1836 zurück, einige der wichtigsten Lehranstalten entstanden aber bereits vorher. Ziel war es damals vor allem, eine Alternative zu Cambridge und Oxford zu bieten, die beide unter dem Einfluss der Church of England standen und Nicht-Kirchenmitgliedern die Aufnahme verweigerten: So wurde im Jahr 1826 das University College gegründet, welches ab 1829 in das klassizistische Gebäude von William Wilkins in die Gower Street zog. Bereits in der von korinthischen Säulen gestützten Eingangshalle, zeigt sich, dass der Architekt, der auch die National Gallery entworfen hatte, stark durch seine Eindrücke aus Griechenland geprägt wurde.

Im Jahr 1878 wurden erstmals Frauen in der University of London zugelassen und bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren 30 Prozent der Absolventen weiblich.

Die Universität setzt sich aus etwa 50 Institutionen, darunter auch einige Colleges mit mehreren Fakultäten, zusammen. Die University of London ist mittlerweile zur größten Universität des Vereinigten Königreiches geworden und gilt zudem als eine der größten Lehranstalten der Welt.

Interessant für Besucher sind vor allem die Ausstellungen, die von einigen der Institute organisiert werden und auch für die Öffentlichkeit zugänglich sind.

Das Kunstinstitut Slade School of Fine Arts hat seinen Sitz in dem Gebäude des University College nahe des Euston Square und beheimatet eine beeindruckende Kunstsammlung: Mehr als 10.000 Objekte, darunter Skulpturen, Gemälde und Zeichnungen vom Jahr 1490 bis heute zählen zum wertvollen Besitz des Instituts.

Den Grundstock der Sammlung bildeten die Skulpturen und Bilder des neoklassizistischen Künstlers John Flaxman, die in der nach ihm benannten Galerie ausgestellt sind. Weitere Schenkungen enthielten unter anderem Werke von Rembrandt, Albrecht Dürer und William Turner. Einen besonderen Schwerpunkt der Ausstellung bilden auch die vielen preisgekrönten Arbeiten von Studenten der Slade School of Fine Arts.

Blick in das Petrie Museum

Das Petrie Museum of Egyptian Archaeology gehört zum Ägyptischen Institut der University of London und befindet sich im Hauptgebäude dieser Lehranstalt.

Das Museum des Archäologischen Instituts verfügt mit etwa 80.000 Objekten über eine der größten Sammlungen ägyptischer und sudanesischer archäologischer Funde. Dieser Reichtum geht zurück auf die Kollektion der Schriftstellerin Amelia Edwards, die dem Petrie Museum im Jahr 1892 vermacht wurde. Viele der weiteren Stücke wurden von dem Namensgeber Sir Flinders Petrie, der als Vorreiter der modernen Archäologie gilt, selbst ausgegraben.

Zu sehen gibt es in der umfangreichen Ausstellung unter anderem zwei Löwenfiguren des Tempels von Min in Koptos, die von 3000 v. Chr. stammen und eine große Kollektion von Mumienporträts von 200 bis 100 v. Chr..

Die Stiftung Percival David Foundation befindet sich am Gordon Square und wurde mit dem Ziel gegründet, das Verständnis für chinesische Kunst und Kultur zu fördern. Dies ist auch eines der Anliegen der SOAS, der School of Oriental and African Studies, in deren Räumen sich die interessante Ausstellung befindet.

Rund 1.700 Objekte werden hier gezeigt, viele davon stammen aus dem Nachlass des Wissenschaftlers Sir Percival David. Zu bewundern gibt es vor allem Porzellan und Glas aus verschiedenen Epochen, wie beispielsweise Tempelvasen aus dem 14. Jahrhundert - Die ältesten Stücke gehen sogar auf das 10. Jahrhundert zurück und befanden sich teilweise im Besitz des chinesischen Kaiserhauses.

Ganz in der Nähe der Percival David Foundation of Chinese Art befindet sich die Brunei Gallery, die ebenfalls Teil der SOAS ist. Gegründet wurde die Galerie im Jahr 1995 mit Unterstützung des Sultans von Brunei: Erklärtes Ziel ist es, Ausstellungen über die Kunst und Kultur asiatischer und afrikanischer Länder zu ermöglichen – zur Zeit finden diese Expositionen, die dem Besucher einen Blick auf die einzigartige Kultur erlauben, meist in Form von Wechselausstellungen statt.