Hampstead, London

Das grüne Hampstead ist eine beliebte Wohngegend

Kleine Häuschen prägen das Bild

Kirche in Hampstead

Hampstead liegt im Norden Londons und war einst ein beliebter Kurort. Im Laufe der Jahre zog es immer mehr wohlhabende Londoner in das Viertel und mittlerweile zählt Hampstead zu den gefragtesten Wohngegenden der Stadt. Nur etwa 15 Minuten fährt die U-Bahn von der City of London nach Hampstead, und wer einen ruhigen Tag in gepflegter und entspannter Atmosphäre verbringen möchte, ist hier genau richtig. Die ländliche Umgebung mit kleinen Gassen und geschmackvollen Vorgärten lädt zum Spazieren gehen und genießen ein.

Die Liste der früheren Einwohner Hampsteads enthält eine Vielzahl berühmter Personen, wie zum Beispiel Charles de Gaulle, John Constable und Sigmund Freud.

Das Burgh House aus dem Jahre 1703 beherbergt unter anderem das Hampstead Museum, welches der lokalen Geschichte, Kultur und Kunst gewidmet ist. Einst gehörte das eindrucksvolle, im Quenn Anne Style errichtete Gebäude dem Kurarzt Dr. William Gibbons – seine Initialien kann man auch heute noch am Eingangstor finden.

In dem restaurierten, getäfelten Music Room finden in unregelmäßigen Abständen Konzerte statt, der Raum kann aber auch für private Feiern gemietet werden.

Wer eine kleine Pause einlegen möchte, kann dies in dem Café des Burgh House tun, bei gutem Wetter wird auch auf der Terrasse und in dem schönen Garten serviert.

Museum zu Ehren des Mediziners Sigmund Freud

Im Jahr 1938 verschlug es Sigmund Freud auf seiner Flucht vor den Nazis nach Hampstead und der Mediziner verbrachte hier die letzten zwölf Monate seines Lebens. Sein einstiges Wohnhaus beherbergt heute ein Museum zu seinen Ehren. Es ist der Sorgfalt von Freuds Tochter Anna zu verdanken, dass sich viele der Räume noch im Originalzustand befinden.

Neben der Antiquitätensammlung des berühmtesten Psychoanalytikers der Welt sind natürlich vor allem die Arbeitsräume mit der legendären Couch interessant.

Im Arbeitszimmer Sigmund Freuds finden sich zahlreiche Schätze aus dem antiken Griechenland, Rom, Ägypten und dem Orient.

Ort der Ruhe: Die Heidelandschaft Hampstead Heath

Hampstead Heath ist eine Heidelandschaft und eine der schönsten Grünfläche Londons. Sie befindet sich nahe des Freud Museums und ist, im Gegensatz zu den Parks im Zentrum von London, nicht von strengen Formen und gepflegtem Rasen bestimmt. Auf dem über 300 Hektar großen Gebiet kann man ausgedehnte Spaziergänge machen, die an Seen und Wäldchen vorbeiführen. Nach einer Weile könnte man fast vergessen, dass man sich nur einige Kilometer vom Zentrum Londons befindet.

In Hampstead Heath kann man zudem eines der wenigen Londoner Freibäder, die Open Air Ponds, finden. Wem der Sinn eher nach Kunst steht, dem sei ein Besuch des Kenwood House empfohlen. Ein besonderes Highlight im Sommer sind die Kenwood Lakeside Concerts, die man bequem vom Liegestuhl aus genießen kann. Im Anschluss gibt es meist noch ein zauberhaftes Feuerwerk zu bestaunen.

Im Kenwood House lebten mehrere Earls

Im nördlichen Teil von Hampstead Heath findet man das Kenwood House, ein großes Herrenhaus, in dem mehrere Earls lebten. Es wurde 1616 erbaut und in den Jahren von 1765 bis 1769 durch Robert Adam umgestaltet. Die wertvolle Gemäldesammlung, die mittlerweile besichtigt werden kann, wurde hauptsächlich von dem 1. Earl of Iveagh zusammengetragen, der das Kenwood House 1925 erwarb. Nach seinem Tod im Jahr 1928 ging das Gebäude mit all seinen Kunstschätzen, darunter Gemälde von Rembrandt und Jan Vermeer, an die Nation über. Ebenfalls sehenswert ist die Bibliothek, die als ein Meisterstück des Adam-Stils gilt.

Grab von Karl Marx

Auf dem östlich des Parks gelegenen Highgate Cemetery fanden berühmte Menschen wie Karl Marx ihre letzte Ruhestätte. Die besondere Atmosphäre des schönen Friedhofs mit seinen alten Bäumen und kleinen Teichen ist ideal für entspannte Spaziergänge. Eröffnet wurde der Highgate Cemetery im Jahr 1839 und schon bald war er sehr gefragt, so dass sein Arreal erheblich erweitert wurde.

Besonders beeindruckend ist der westliche Teil des Friedhofs mit seinen prächtigen viktorianischen Mausoleen und Grabfiguren. Dieser kann allerdings nur mit Voranmeldung besichtigt werden.

Der hindustische Tempel Shri Swaminarayan Mandir

Westlich von Hampstead befindet sich seit dem Jahr 1995 ein Bauwerk besonderer Schönheit - Der hinduistische Tempel Shri Swaminarayan Mandir war eines der umfassendsten Bauprojekte, das die Stadt je gesehen hat, und ist der größte hinduistische Tempel außerhalb Indiens.

Die einzelnen Teile des Tempels wurden in Indien gefertigt und in London zusammengefügt. Da in der Stadt viele gläubige und praktizierende Hinduisten leben, gab es eine Vielzahl von freiwilligen Helfern, ohne die das Projekt überhaupt nicht möglich gewesen wäre. Doch einen Unterschied zur traditionellen indischen Konstruktionsweise gibt es – da in London ein feuchtes Klima vorherrscht, wurden für den Bau des Shri Swaminarayan Mandir bulgarischer Kalkstein und Carrara-Marmor verwendet. Der indische Sandstein hätte dem Wetter in der Themsemetropole nicht lange trotzen können.

Beim Betreten des Shri Swaminarayan Mandir fühlt man sich in eine andere Welt versetzt, viele berühmte Besucher, darunter Prince Charles und Präsident Bill Clinton haben dies bereits bestätigt. Beeindruckend sind vor allem die Details, die Türmchen, Bögen und die unzähligen Statuen.

Die Ausstellung "Understanding Hinduism" soll das Verständnis für die Weltreligion mit ihren verschiedenen Ausprägungen fördern.

Bei einem Besuch des Shri Swaminarayan Mandir sollte man auf freizügige Kleidung, besonders auf kurze Hosen oder Röcke verzichten.